Erfahrungsberichte / Praxis

Das Auto ist jetzt gerade erst gekommen und heute war der erste Tag mit ernsthaften Ladevorgängen - die Sonne kam ein wenig raus und es gab ab und zu Stromüberschuss für das Auto - als ein idealer Testfall für die Überschussladung. Parallel zum Auto hängt da ja noch der Haushalt und meine Heizungswärempumpe dran - also viel zu tun für den Laderegler. Das Auto hatte am Morgen noch 72km im Tank und wir warten gespannt auf das Laden.

 

Die erste interessante Ladeperiode sah dann so aus: Immerhin schon mal 29 Minuten geladen!

 

Man kann hier sehr schön sehen, wie der Laderegler dem Auto immer so viel Strom gegeben hat, dass fast nix mehr in das Netz gespeist wurde. Die blaue Kurve zeigt, dass das Auto in Stufen immer mehr Leistung bekommen hat, je nach dem, was gerade zur Verfügung steht. Gegen Ende (rot) kam dann wohl eine Wolke um die Ecke (oder die Wärmepumpe ist angesprungen). Das sieht doch schon mal seht gut aus. Die maximale AC Ladeleistung vom eUp ist übrigens 7200W (16A x 230V x 2Phasen). Hier sind wir schon mal bis auf knappe 5000W gekommen. Da ist noch Luft nach oben - meine PV Anlage hat 9000W peak - das sollte langen, um mal die Spitzenleistung zu erreichen.

 

Hier eine 2. Phase - diesmal ging es eine Stunde lang gut bei moderatem Überschuss:

 

Interessant an der Kurve ist, dass ab und zu zu wenig Überschuss verfügbar war und dann zusätzlich ein paar Watt aus dem Netz dazu kamen (rot). Hintergrund ist, dass das Auto einen Mindestladestrom braucht, damit die Ladung effektiv funktioniert. Daher wurde die Ladung nicht unter ca. 2800Watt abgesenkt. Da der Laderegler nicht gleich in Panik gerät und das Auto abwirft, versucht er erst mal mit ein wenig Netzstrom die Lücke zu schließen. Erfahrungsgemäß sind das so ca. 500Watt, die er erst mal ignoriert. Erst wenn das zu lange dauert, wird das Auto abgeworfen. Auch in diesem Fall hat alles gut geklappt! Am rechten Rand des Bildes wurde das Auto abgeworfen.

 

Die Grafiken fallen übrigens so aus der Web-Oberfläche des Lademanagers raus. Der Ladetag sah in Summe so aus:

 

So sieht das ganze dann aus Sicht der Eigenstromnutzung an diesem Tage aus (Bild aus dem Fronius Datenlogger). Wir finden die 5 Ladephasen aus der Tabelle oben gleich wieder :-) 

Die blaue Linie zeigt die Stromaufnahme vom Haushalt. Die ausgefüllte Fläche ist der erzeugte Strom aus der PV Anlage wobei der graue Anteil in das Netz gespeist wurde und der gelbe Anteil selbst genutzt wurde. Wir sehen hier schön, wie das Auto in dem Moment geladen wurde, als das erste Mal so um die 2800W Überschuss (grau) verfügbar waren. Dann springt die Eigennutzung nach oben (gelb) und der Regler steuert die Ladung entlang der Erzeugerkurve entlang - alles wie erwartet. Gegen 15:00 war Schluss mit der Sonne und Ende der Ladung. In Summe sagt das Autochen nun, dass wieder 121km im Tank sind (Start war bei 72km) ... und das an einem Wintertag im Februar. Morgen darf gerne wieder die Sonne rauskommen ... da ist noch Platz in der Batterie!


Ein erstes Problemchen

Nachdem der Start schon gut geklappt hatte, ein erstes Problemchen: Als der Strom vom Dach etwas knapp war, wurde wie erwartet das Auto ab und zu vom Netz genommen, damit kein Netzstrom bezogen werden mußte - so weit so gut. Nach einigen kurzen Ladezyklen blieb dann plötzlich das Auto aus - trotz Ladefreigabe und genug PV Strom, keine Ladung - das Auto hat sich tot gestellt, die Wallbox meldet aber, das dass Auto angeschlossen ist. Ein "Wecken" des Autos über den Funkschlüssel hat das Laden dann wieder gestartet. Dieser "Absturz" ist ab und zu passiert, wenn der Strom "knapp" war. Offenbar hat die Kommunikation zwischen Lademanager und Auto nicht immer geschmeidig funktioniert.

Die Lösung

Ich habe daraufhin die Firmware des Lademanagers auf den neusten Stand gebracht. In dem WEB Interface kann man ein Firmware Update einspielen (vorher bei Hardy Barth runterladen). Ich habe also vom OS 0.6 auf den jetzt aktuellen Stand OS 0.8 gewechselt. Das Ganze hat ein paar Minuten gedauert - bitte Geduld haben und nicht erschrecken, wenn es etwas länger dauert. Nach dem Update mußte ich das WEB Interface manuell neu starten - automatisch, wie angekündigt, hat es nicht geklappt - also kurz neu über den Browser verbinden. Seit dem Update läuft nun alles rund - bisher ohne Hänger.

 

Hier das Profil von Heute, 1.3.2021 - 2 Ladephasen, als die Sonne mal kurz auftauchte: Sauber den Eigenstrom ins Auto geschoben.

 

Die "Zahnlücke" entstand zur Mittagszeit - da war der Herd in der Küche an und damit keine 2800W zusätzlich verfügbar. Das sieht man schön am Ende der ersten Ladephase (rote Linie = Strombezug vom Netz = Auto aus!)