Eigenstrom ins Auto

Ein neues Projekt kündigt sich an - fahren mit dem eigenen Strom. 

 

Nachdem ich nun langsam einen Überblick habe, wieviel Strom ich von meinem Dach wirklich selber verbrauche, wird klar - da ist noch Potenzial. Erste Hochrechnungen ergeben, dass ich selbst im Winter immer noch sehr viel Strom in das Netz speise und nicht selber nutzen kann. Die Heizung mit der Wärmepumpe nimmt zwar schon so einiges auf - es langt aber noch nicht. Ein Blick in die Datenerfassung sagt, dass wir im Februar 2020 nur 47% unseres Stromes selber nutzen konnten. Das ist jetzt nicht weiter schlimm, weil wir ja noch jede kWh mit 43,05 Cent vergoldet bekommen. Allerdings bekommen wir noch mehr raus, wenn wir unseren Strom selber nutzen. Siehe auch die Umstellung auf Eigenstrom in der Rubrik Fotovoltaik.

 

Im Sommer verbrauchen wir kaum was von unserem Strom - ich erwarte da einstellige Prozentwerte. Daher der Gedanke, den überschüssigen Strom in ein Elektroauto zu pumpen. Warum nicht in eine Kellerbatterie? Weil ich den Strom dort kaum nutzen kann!

Im Auto würde ich deutlich mehr Strom aktiv selber nutzen können.

 

Schnelle Rechnung:

Stromverbrauch in der Nacht im Sommer bei viel Überschuss: Eventuell 2kWh --> die könnte ich aus der Batterie holen, wenn ich den denn wirklich brauche. Am Tag ist eh Strom vom Dach da - selbst bei miesem Wetter kommt da einiges zusammen.

Fahre ich am Tag mit dem Auto 50km dann sind das bei 15kWh/100km schon 7,5kWh selbst verbrauchter Strom. Und ich brauche keinen Sprit zu kaufen, die Wartung ist deutlich günstiger und mein eigener Strom im Selbstverbrauch kostet mich schlappe 18 Cent / kWh. 

 

Masterfrage: Wie regelt man, dass nur Eigenstrom ins Auto gelangt?

Ausgangslage:

Ich habe einen Fronius Wechselrichter mit Datenmanager und ein Smartmeter von Fronius, welches den Strombedarf des Hauses aufnimmt. Der Datenmanager erkennt so akkurat, wann und wieviel Strom in das Netz gepumpt wird und was im Haus so verbraucht wird. Der Überschuss ist also minutengenau ermittelt. Es ist nun möglich, diese Information an eine Wallbox zum Laden des E-Autos zu übermitteln. Das Auto hängt dann dauerhaft an der Wallbox dran und bekommt nur dann Strom, wenn genug Überschuss da ist - sonst gibt es nix. So kann man dann all seinen Überschuss in das Auto schieben, bis es irgendwann voll ist.

Leider gibt es derzeit noch keine Möglichkeit, den Strom nachts aus dem Auto wieder für das Haus zu nutzen ... das kommt eventuell noch in der näheren Zukunft. Erst mal geht es wohl nur in eine Richtung.

 

Da bei mir das Auto tagsüber zu Hause steht (ist das Einkaufsauto und wird im Schnitt so 50km am Tag bewegt), kann ich hier optimal tagsüber das Fahrzeug laden. Wie lange das dauert, ist im Grunde egal - irgendwann ist es voll. Die 50km sind da immer "im Tank" - auch wenn es mal ein paar Tage kaum Strom gibt.

Wenn es hart auf hart kommt, kann man jederzeit mit Netzstrom nachschieben ... das muss man dann nur rechtzeitig einplanen. Wenn spontan dann doch eine längere Fahrt ansteht, haben wir noch ein Ausweichfahrzeug zur Hand.

 

Inzwischen habe ich ein Ladekonzept gefunden, was perfekt zu meinen Anforderungen paßt. Es arbeitet mit einer Wallbox der Firma Hardy Barth sowie dem zughörigen Lademanager und dem Smartmeter von Fronius.